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Markgraf Carl Wilhelm Friedrich und sein großes Staatswappen

„Von Gottes Gnaden Carl Wilhelm Friedrich, Marggraff zu Brandenburg, Herzog in Preußen, zu Magdeburg, Stettin, Pommern der Cassuben und Wenden, zu Mecklenburg, auch in Schlesien und zu Croßen, Burggraff zu Nürnberg, Fürst zu Halberstadt, Minden, Cammin, Wenden, Schwerin und Ratzeburg, Graff zu Hohenzollern und Schwerin, Herr der Lande Rostock und Stargardt etc. etc.“ So lautet die volle Titulatur des „Wilden Markgrafen“ auf dem Stiftungsbrief der markgräflichen Kunstkammer zu Ansbach vom 5. März 1738.

Acht Jahre später, 1746, lässt der Markgraf zwei Karten über Klein- und Großbreitenbronn anfertigen, die heute in der Staatlichen Bibliothek in Ansbach aufbewahrt werden. Beide Karten sind mit einem markgräflichen Wappen versehen, wobei die Titelkartusche die Karte von Kleinbreitenbronn schön ausgemalt ist1. Insgesamt hat das abgebildete, vermehrte Wappen 22 Felder. Das wichtigste Schild, das so genannte Herzschild, ist in der Mitte: der rote Adler auf silbernem Grund steht für das Kurfürstentum Brandenburg. Unter den Farben für die einzelnen Territorien ist das so geannte rote Blutfeld (Regalien), das hier anzeigt, dass der Wappenträger ein Landesherr ist und über entsprechende Rechte verfügt.


Die Bedeutung der einzelnen Schilde erklärt sich wie unten dargestellt, wobei die Nummerierung entsprechend der historischen, springenden Reihung nach dem im Kasten angezeigten Schema.

3 1 2 4
7 5 6 8
11 9 10 12
15 13 14 16
19 17 18 20

1. Herzogtum Preußen – schwarzer Adler auf Silber; 2. Herzogtum Magdeburg – rot-silber geteilt; 3. Herzogtum Stettin – roter Greif auf Blau (Greif = Mischwesen aus Adler und Löwe) 4. Herzogtum Pommern – roter Greif auf Silber; 5. Herzogtum Cassuben – schwarzer Greif auf Gold; 6. Herzogtum Wenden – grün-rot geteilter Greif auf Silber; 7. Herzogtum Mecklenburg – schwarzer Stierkopf auf Gold; 8. Herzogtum Crossen – schwarzer Adler auf Gold (gleichzeitig Anspruch auf ganz Schlesien); 9. Herzogtum Jägerndorf – schwarzer Adler auf goldenen Grund; 10. Burggraftum Nürnberg – schwarzer Löwe mit rot-weiß geteiltem Schildbord; 11. Fürstentum Halberstadt – silber-rot gespalten; 12. Fürstentum Minden – zwei gekreuzte silberne Schlüssel auf Rot; 13. Fürstentum Cammin – silbernes Ankerkreuz auf Rot; 14. Herrschaft Rostock (?) – roter Greif auf Silber (eigentlich müsste hier ein goldener Greif auf Blau stehen); 15. Fürstentum Schwerin – geteilt: goldener Greif auf Blau/grünes Viereck mit weißem Schildbord, 16. Fürstentum Ratzeburg – weißes Kreuz auf Rot; 17.Grafschaft Hohenzollern – silbern-schwarz geviert (Stammwappen des Hauses Hohenzollern); 18. Herrschaft Stargard – silberner Arm mit einem Ring aus einer Wolke auf Rot; 19. Fürstentum Wenden – schwarzer, schräger Stierkopf auf Gold; 20. Grafschaft Schwerin - rot-gold geteilt;


» Download Staatsportrait des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich

Das große Staatsportrait des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich (12.5.1712-3.8.1757) hängt heute im Schloss Ansbach (Residenz) Foto: Alexander Biernoth (Ansbach).

Carl-Alexander Mavridis

1Lorenz Friedrich Ehrmann, Grund Riss über das Weyler Klein Breitenbronn..., o.O. 1746, Staatl. Bibliothek Ansbach

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