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Gunzenhaussen


Historische und Topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach, Aus zuverläßigen archivalischen Documenten, und anderen glaubwürdigen Schriften verfaßet, Und mit nöthigen Anmerckungen und Registern versehen, von Gottfried Stieber, Hochfürstl. Brandenb. Onolzbachischen Archiv-Rath


Topographie, oder Beschreibung der Städte und übriger merckwürdiger Orte dieses Fürstenthums.

Gunzenhaussen. Eine an dem Altmühl-Fluß in einer ebenen Gegend, zwischen Onolzbach und der Reichs-Stadt Weissenburg am Nordgau, gelegene Stadt von mittelmäßiger Größe, welche mit einem Graben und Mauer, auch auf einer Seite mit dem allernächst daran vorbey streichenden ersternannten Altmühl-Fluß, ingleichen mit drey Thoren, nemlich dem Brucken-Neuen- und Untern-Thor, dann einem kleinen Neben-Thürlein verwahret, und mit zwey Vorstädten, deren die eine die Obere, die andere die Untere genennet wird, versehen.
An öffentlichen Gebäuden finden sich alda einer der Jungfrau Maria ehehin geweyhete große Pfarr- oder Stadt-Kirche, Hospital- und eine Gottes-Acker-Kirche, an andern aber, welche zu einem weltlichen Gebrauch gewiedmet, ein Ober-Amt-Hauß, worinnen Herr Markgraf Carl Wilhelm Friedrich, glorwürdigsten Gedächtnißes, dero Hoflager viele Jahre gehabt, ein Gesandten- oder das ehemalige Baron Eichlerische Hauß, desser Bestimmung sich allschon aus der Benennung entdecket, ein von Burkharden von Seckendorf und Anna, dessen ehelicher Wirthin in denen Jahren 1352. und 1353. (*) mit einer Capelle zum heil. Geist und ewigen Früh-Meße gestifftet - zu der Ehre des heiligen Geistes, unserer lieben Frauen, S. Peters, S. Pauls, S. Anna, S. Elsbeten und S. Burckhatds geweyhet – und gleich im Jahr Jahr 1352. mit Erz- und Bischöflichen Ablaß begabter Hostpital (**) welchen erstersagten Stiffters Sohn Walther von Seckendorff, zu Jochsberg gesessen, im Jahr 1402. zu Unterhaltung eines ewigen Lichts, dann ferner

(*) Es ist ein Verstoß, wann in Hönns Lexico topograph. Francon. Pag. 337. das Jahr 1310, als das Stifftungs-Jahr angegeben wird.

(**) Zu dieser Stifftung wurde von Bischof Bertholden zu Eichstett, als damaligen Ordinario sub d. an dem nechsten Tag nach Obersten anno 1353. die erforderliche Einwilligung ertheilet. Ansonsten ist hierbey noch zu bemercken, daß obernannter Stiffter des Hospitals in dieser Kirche begraben liege, woselbst auch, und zwar gleich am Ende des Langhaußes und dem Eingang in den Chor, dessen Grab-Stein, welcher sieben Schuh und zwey Finger in der Länge, und drey Schuh und einen Finger in der Breite beträget, annoch zu sehen, auf welchem solcher in Lebensgröße geharnischt, dann bey dessen Kopf zur lincken Seite das Seckendorfische Wappen, und zu Füssen ein liegender Löw eingehauen, um der Umschrifft:

Anno. [...] MCCCIXV. [...] BVRCCARD. DE. SECKENDORFF. […]

Dann ferners Arnold von Seckendorff, im Jahr 1414. mehrers dotirt, eine Getrayd-Schranne, in der obern Vorstadt ein schönes Herrschaftliches Gartenhaus, mit einem daran liegenden grossen Garten, welche beede Pertinenz-Stücke des vorangeregten ehemaligen Eichlerischen Haußes waren, in einer etwas weitern Entfernung ein-gemeiner Stadt angehöriges Schieß-Hauß, dann jenseits des Altmühl-Flußes, über welchen eine gewölbte steinerne Brücke erbauet, an deren Ende an der nach Wald gehenden Strasse, eine im Jahr 1442. aufgerichtete Marter-Säule befindlich, nahe an dem Dorf Aha, ein in neuesten Zeiten erbautes Falcken-Hauß anzutreffen.

Das ehehin auf dem Marckt-Platz dieser Stadt gestandene- und anno 1544. neu erbaute Rathhaus wurde vor einiger Zeit abgebrochen, und seit deme kein anderees mehr erbautet.

Das weltliche Amt alda wird, unter der Direction eines jedemaligen Ober-Amt-Manns (*) adeligen Geschlechts, von einem Castner, Stadt-Vogt, Amt- und Stadt-Schreiber, auch Steuer- und Zolleinnehmer, dann die Besorgung des Herrschaftlichen Jagd- und Forsten-Gerechtsame von einem dahin verordneten Wildmeister,

(*) Die Namen sämtlicher alda von an. 1449. bis auf das gegenwärtige Jahr 1760. gestandener respective Amt- und Ober-Amtleute sind aus folgender Verzeichnuß zu ersehen:

Anno   1449 Hans von Seckendorff, Nolt. Amtmann.
  1490. Arnold von Seckendorff,
  1522. Ernst von Rechenberg
  1528. Balthasar von Rechenberg.
  1553. Veit Asmus von Eyb.
  1557. Erkinger von Rechenberg.
  1581. Michael von Dobitsch.
  1588. Wolf Wilhelm von Knöringen.
  1589. Lorenz von Küedorff.
  1600. Jobst von Buttlar.
  1616. Ludwig von Zocha.
  1653. Wolffgang von Crailsheim.
  1659. Georg Christoph von Auerbach.
  1662. Conrad Wilhelm von Goldstein.
  1670. Johann Ulrich von Crailsheim.
  1684. Philipp Friedrich Adam von und zu Leonrod, Ober-Amtmann.
  1714 Hr. Carl Wilhelm Teuffel von Pirkensee, Rath und Ober-Amtmann.
  1742 Hr. Julius Gottlieb Voit von Salzburg, geheimer Rath.
  1755 Hr. Ernst Wilhelm Anton von Heydenab, Cammer-Herr und Obrist-Falckenmeister.
  1759 Hr. Carl Wilhelm Teuffel von Pirkensee, Cammer-Herr und Reiß-Ober-Stallmeister.

das Stadt-Regiment und Polizey-Weesen insonderheit von vier Burgermeistern, welche im Amt jährlich alterniren, dann 8. innern und 12. äussern Raths-Burgern, das geistliche Amt aber von einem Stadt-Pfarrer, welcher zugleich Decanus des ganzen eingehörigen weitläufftigen Capituls (*) ist, und bey deme jährlich der gewöhnliche Synodus gehalten zu werden pfleget, dann 3. Caplänen verwaltet, von denen letztern der zweyte zugleich Pfarrer des nahe gelegenen Orts Laubenzedel, und auch alda wohnhafft, der dritte die Lateinische Schul als Rector, ingleichen das Hospital-Predigt-Amt, und seit 1687. die ebenermassen nich weit davon entfernte Pfarr zu Unter-Wurmbach mit zu versehen hat.

(*) Es fande sich bereits in denen Zeiten vor der Reformation ein Rural. Decanant oder Capitul alda, wie bey Hrn. Hof-Rath von Falckenstein in anitquitatt. Nordgav. Im Hoch-Stifft Eichstett P. 2. c. 3. §. 6. p. 301. seq. zu ersehen, woselbst alle dahin gehörig gewesene Pfarren und Filiale bennet werden.

Die Nahrung der dasinge Burgerschaft bestehet in allen nöthigen Handwerckern, dann einem beträchtlichen Feld-Bau und Fischerey, wobenebst noch nicht allein zu deren, und vornemlich der Reisenden Bequemlichkeit in dasiger obern Vorstadt eine sehr wohl eingerichtete Kayserliche und Reichs-Post anzutreffen, sondern auch jährlichen 11. offentliche oder sogenannte Jahr Marckte, mit guten Zugang, gehalten werden.

Das Wappen dieser Stadt bestehet in einer zierlichen Cartouche, worinngen ein Haus an einem Fluß zu sehen, mit der Umschrift: SIG. CIVITATIS. GVNZENHAVSEN.

Gehet man in die vorige Zeiten zurück, so ist von deren Lage anzumercken, daß dasige Gegend annoch zu dem Pago Sualafeld gehöret habe, von welchem Pago oder Gowe, Gau, oben bey dem Ort Aushaussen pag. 236. feq nota (*) einige Nachricht ertheilet worden.

Was den Namen dieser Stadt und dessen Ursprung anbelanget, so finden sich davon in dem 2ten Band der Uffenheimischen Neben-Stunden pag. 44 not. (c.) verschiedene Muthmassungen, worunter wohl gewiß des ehemaligen Pfarrers zu Unter-Aspach Christoph Wägemanns, in seinem Druyden-Fuß am Haynen-Kamm und an der Altmühl c. 3. p. 21. geäusserte Meynung, daß solcher von dem Röm. Abgott Confas herzuleiten seye, die geringste Wahrscheinlichkeit hat. Glaublicher mögte vielleicht seyn, daß der erste Erbauer derselben, nach der Mund-Art der Einwohnere dasiger Gegend, Cunz oder Conz, also Conrad geheissen habe.

Mehrere Aufmercksamkeit verdienet die Untersuchung der ältesten Besitzere dieses bereits im 9ten Jahrhundert bekandten Orts, womit aber, wegen Mangels der erforderlichen Nachrichten, gleichergestalten nicht fortzukommen. In der ersten Hälffte des 12ten Jahrhunderts findet sich zwar ein adeliches Geschlecht, das den Namen dieses Orts geführet, von welchem um das Jahr 1158. Engelmanus de Guncenhausen, ingleichen weiters um das Jahr 1238. Cunrad de Gunzenhusen, bekandt worden: Alleine nicht zu gedencken, dass der Ursprung sothanen Orts weit älter, so lässet sich nicht einmal mit Zuverläßigkeit bestimmen, daß gedachte Adeliche nur in etwas alda begütert gewesen. Dieses ist gewiß, daß bereits zu des teutschen Königs und Kaysers Ludovici Pii Zeiten ein Closter dieses Namens daselbst gestanden, welches sehr wahrscheinlich, wie bey gar vielen andern Orten geschehen, die erste Veranlassung zu Erbauung der Stadt gegeben haben mag. Dieses Closter wurde, besage eines in dem Falcksteinischen Codice diplomat. Anitquitat. Nordgav. pag. 10. feq. Befindlichen Donations-Briefs, d. d. 12. Kalendar. Septembris an 824. von besagtem teutschen König Ludovico Pio, deme es eigentümlich zugestanden, dem damaligen Closter zu Ellwangen geschencket, und nachhero in eine Pfarr-Kirche verändert, deren damaliges Gebäude nach der Mitte des funffzehenden Jahrhunderts aufgeführet, und in denen Jahren 1706. feq großen Teils erneuert wurde.

Im dreyzehenden Jahrhundert, und der ersten Hälffte des vierzehenden gehörte dieser Ort zu der Herrschaft der Grafen von Oettingen, von welchen Graf Albrecht solchen im Jahr 1349. an Burkharden von Seckendorff zu Jochsberg, den nachherigen Stiffter des dasigen Hospitals, und der darinnen befindlichen Capelle und ewigen Früh-Messe, dann fürters im Jahr 1368. dessen Sohn Wilhelm von Seckendorff an Burggraf Friederichen V. von Nürnberg käufflich überlassen, unter dessen Durchlauchtigsten Regierungs-Nachfolgern solcher zu grossem Aufnehmen gelanget. Hieraus ergiebet sich also, daß dasjenige, was Merian in Topograph. Francon. Hoc artic. aus Wurfbains Relationibus beygebracht, “als ob Kayser Carl IV. diesen Ort von dem Reich genommen, und Friderico Burggrafen von Nürnberg überlassen, ingleichen, daß die von Crailsheim, Fuchsen und Lentersheim, ihre von Reichswegen dabey gehabte Antheile und andere Gerechtigkeit denen Burggrafen von Nürnberg abgetretten und übergeben hätten, unbegründet seye.

Obige ehemalige Besitzere der Stadt, und vielleicht auch die noch ältere unbekandte, hatten eine eigene Burg alda, welche zwischen dem Stadt-Thor gegen der Altmühl, und dem Hospital an dem Eck der Stadt-Mauer, aber bereits gegen des des funfzehenden Jahrhunderts in ruderibus gelegen, auf deren Platz um das Jahr 1532. eine öde Hofstadt die Windmühl gestanden, wie sich aus zuverläßigen Nachrichten veroffenbahret, wovon also nichts mehr zu sehen, dagegen nahe an der Stadt auf einer waldigten Anhöhe, annoch deutliche Spuhren eines alten Burgstalls, oder eingegangenen Castri, nemlich eines ehemaligen Graben und einiger Gewölber anzutreffen, welche der seelige Rector Döderlein in antiquitatt, in Nordgav. Romanis von der Pfahl-Hecke oder Teuffels-Mauer III. Absatz XVI. p. 42 seq. IV. Absatz XVII. pag. 60. vor ein Römisches Castrum oder Thurn, und also vor ein Stück erst gedachter Teuffels-Mauer (*) ansiehet, welche Meynung wohl um so mehr begründet seyn mag, da von solcher Mauer ohnfern davon in der Vorstadt bey dem Hospital gleichmäßige Spuhren zu finden, woselbst sie durch die Altmühl hindurch gehet, so nach den Weg weiter durch die Fürstlich-Onolzbachische Lande in den Schwäbischen – Crayß verfolget.

(*) Erstbelobter Hr. Rector Döderlein hat von dieser von denen Römischen Kaysern Adriano und Marco Aurelio Probo im 2ten und 3ten Jahrhundert wieder die öfftere Einfälle der Teutschen bey Pföring an der Thonau zu erbauen angefangen, und bis nach Wimpfen an den Neckar forgesetzten vorgangezogem teutschen Specimine, sondern auch in einer lateinischen anno 1723. 4to bekandt gemachten Abhandlung. Sub tit. Schedisma bistoricum c. Impp. P. delii Adriani & M. Aurelii Probi vallo & muro, vulgo die Pfahl-Hecke, Pfahl-Rayn item Teuffel-Mauer disto ausführliche Nachricht ertheilet, deme Hr. Geheimde Rath von Schütz im ersten Theil der ersten Abhandlung seines Curporis histor. Brandenb. Diplomat. Sect. III. S. 5. – 14. pag. 30. – 51. ingleichen der verstorbene Herr Hof-Rath von Falckenstein im 2ten Tomo der antiquitatt. & memorabilium Nordgav. Veteris cap. I. §. 54. pag. 60. feqq. der Teutschen L. V. §. 54. pag. 194. beyzufügen, wie dann zu noch mehrerer Bequemlichkeit beede erstere zugleich in gestochenen Charten den ganzen weitäufftigen Zug der Mauer durch so viele Provinzen Teutschlands der Augen geleget. Noch einige wenige Nachtricht folget besser unter bey dem artic. Inderbuch.

Von den dasigen kirchlichen Zustand ehevoriger Zeiten veroffenbahret sich, daß, nebst der Pfarr-Kirche, auch annoch 3. Capellen alda anzutreffen gewesen, nemlich zu S. Leonhard, S. Wolffgang, und S. Sebastian, von welchen aber dermalen nichts mehr zu sehen, ingleichen, daß an 1422. in besagte Pfarr-Kirche auf S. Stephans Altar von Joh. Gaißwieser eine Mittelmesse, die dasige Frühemesse aber ursprünglich auf S. Catharinen Altar gestifftet worden. Daß die Evangelische Religion bey Zeiten alda eingeführet worden, ergiebet sich nicht undeutlich daher, weilen sich bereit um das Jahr 1535. M. Leonhard Lühner, als erster Evangelischer Pfarrer, und Nicolaus Goppeldt, als erster Evangelischer Caplan alda vorfindet. Im Jahr 1634. wurden, wegen damaliger trübseligen Zeiten, beede dasige Caplaneyen, nemlich die obere und untere, wie auch die Rectorat- und Cantorat-Stelle in eine zusasmmen gezogen, im Jahr 1671. aber die untere Caplaney von der obern wieder abgesondert, Georg Christoph Könlein zu einem Unter-Caplan ernennet, und die damalen sich erledigte Pfarr Laubenzedel dieser Caplaney beygeschlagen, auch im Jahr 1681. das dasige Canotorat von dem Rectorat separiret. Im Jahr 1701. geschahe an dasiger Hospital-Kirche eine nothdürfftige Reparation.

Von andern Merckwürdigkeiten dieses Orts ist noch anzufügen, daß dem Hochfürstlichen Haus Brandenburg-Onolzbach eine Universität alda aufzurichten von dem Kayserlich Hof, laut des oben cap. 5. pag. 60. seqq. Vorgelegten Diplomatis d. d. Wien den 16. Junii 1726. die Befugnuß bereits ertheilet worden, ingleichen, daß so wohl der durch die Entdeckung des so genannten Brandenburgischen Gestirns (*) sich vorzüglich berühmt gemachten Mathematicus Simon Marius, oder Mayer, welcher im Jahr 1624. mit Tod abgegangen,

(*) Die Nachricht von dieser astronomischen Beobachtung lieget in einer besondern Schrift sub tle. Sim. Marii Gunzenhusani mundus Jovialis an. 1609. detectus, Noribergae 1614. vor Augen.

als auch der ehemalige Gerichtsschreiber Wolffgang Krauß, mit dem Beynamen von Gunzenhaussen, dessen Chronicon Misnense in der Geschichtskunde nicht unbewußt, dann der den 17. October zu Königsberg in Preussen verstorbene Evangelische Theologus, Bischoff zu Sammland und Prof. Andreas Osiander (*) welcher sich durch viele editierte Schrifften, und vornemlich durch verschiedene in der Religion gehegte besondere Lehr-Sätze bekannt gemacht, diesen Ort Gunzenhaussen, als ihre Geburts-Stadt verehret: daß fürters die zwischen beeden Hochfürstlichen Häusern Brandenburg-Culm- und Onolzbach, wegen des Rangs- und Cray-Ausschreib-Amts im Fränckischen Crayß einige Zeit lang vorgewaltete Irrungen, bey persönlicher Zusammenkunfft beeder Herren Marggrafen Georg Wilhelms und Wilhelm Friedrichs, dann des Herrn Landgrafen Carl von Hessen-Kassel alda, durch Vermittlung ersternannten Herrn Landgrafens,

(*) Das Leben dieses bekanndten Theologi hat erst vor wenigen Tagen der berühmte Rector des dahiesigen-Hochfürstlichen Carolini, und nunmehro designirte Decanus zu Feuchtwang Hr. Johann Samuel Strebel, in dem sub d. 23. Septembr. Gegenwärtigen Jahrs 1760. durch den Druck bekandt gemachten XII. Programmate ausführlich zu beschreiben angefangen, dessen Schluß und Ende in dem nächstkünfftigen Programmate folgen wird.

Mittelst eines daselbst aufgerichteten Vergleichs (*) d. d. Gunzenhaussen den 27. Octobr. Anno 1712. gütlich beygeleget worden. Endlich verdienet auch diese Stadt darum in denen Geschichten des Hochfürstlichen Hauses Brandenburh-Onolzbach eine immerwährendes Angedencken, weilen des Herrn Markgrafen Carl Wilhelm Friedrichs Hochfürstl. Durchl. nach alda soviele Jahre hindurch gehaltenem Hof-Lagers, auch daselbst den 3. August 1757. aus dieser Zeitlichkeit abgefordert, und andern Tages darauf Abends nach Onolzbach zur Beysetzung in die Fürstliche Grufft abgeführet worden.

Von denen Kriegs-Calamitaeten dieser Stadt ist nichts sonderliches, sondern nur dieses kürzlich zu melden, daß im Jahr 1633. eine starcke Schwedische Besatzung alda untem dem Obrist-Lieutenant Ambrosio gelegen, welche selbige mit Pallisaden einiger massen bevestiget, auch durch ihre Einlagerung und Exactiones nicht nur der Stadt, sondern auch denen herum liegenden Ortschafften geraume Zeit sehr geschwerlich gefallen. Add. Herr geheimde Rath von Schütz c, l, pag. 134. seqq.

(*) Dieser Vergleich ist senem wörtlichen Anlaut nach in der gründlichen zc. Nachricht vom Crayß-Ausschreib Amt, absonderlich in Francken p. 54. seqq. zu finden.

Schwabach, In Verlag bey Johann Enderes, Hochfürstl. privil. Buch- und Disputations-Händler. 1761. S. 420-432 (Nachdruck Neustadt an der Aisch 1994)

CARL-ALEXANDER MAVRIDIS

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