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Asmus Frhr. v. Esebeck, Oberschwaningen Warum Denkmalschutz wichtig ist Vortrag gehalten vorm Förderverein Schloss Unterschwaningen und Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung am 12.6.08. Sehen Sie es mir bitte nach, wenn ich heute nicht zum Sachstand spezielle
Ausführungen mache, sondern mich auf „Allgemeine Ausführungen“ zur
Schlossanlage und zum Denkmalschutz beschränke. Meines Erachtens stehen
wir erst am Anfang einer umfassenden Dokumentation und Planung zum Erhalt
eines historischen Restbestandes. Schon allein diese Maßnahme zeigt Ihnen,
dass der Denkmalschutz und damit das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege
neben dem Träger der Maßnahme, also die Gemeinde Unterschwaningen,
mit einigen Fachplanern und Ämtern tätig werden mussten und nun
auch tätig werden müssen, wenn es denn zu einer Gesamtrenovierung
kommen soll - das soll heißen, nur ein tragbares Gesamtkonzept auch
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, wird schließlich zu dieser
kostenträchtigen “Die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Natur genießen den Schutz und die Pflege des Staates,der Gemeinden und der Körperschaften des öffentlichen Rechts“. Daher kommt gerade in einer Zeit, in der das Bewusstsein für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in hohem Maße sensibilisiert ist, dem Anliegen der Bewahrung unseres gebauten oder im Boden verborgenen historischen Erbes besondere Bedeutung zu. Diesem hohen Rang von Denkmalschutz
und Denkmalpflege Hier hat Bürgermeister
Walter und der Gemeinderat in anerkennenswerter Weise dieser Vorgabe Rechnung
getragen. Auch unsere Bürger sollten diese Verpflichtung nicht als
Bürde oder überflüssiges Übel sehen, sondern als
ein zu bewahrendes Erbe und eine gemeinsame Aufgabe. Heute droht dies Bewusstsein wieder zu versinken, angesichts
zunehmender Klimabedrohung und steigender Energiepreise. 1973 erfolgte mit der Verabschiedung des Denkmalschutzgesetzes und der Einrichtung der Denkmalschutzbehörde ein wichtiger Meilenstein für unsere Denkmäler .Bayern hat damit für andere Bundesländer Vorbildcharakter übernommen. Seither sind Fragen der Denkmalpflege nicht mehr exklusiver Diskussionsgegenstand einiger weniger Fachleute, sondern sie beschäftigen viele Bürger quer durch alle Regionen und Berufe. Das belegen nicht nur ihre ehrenamtlichen Helfer, wie Heimatpfleger, Historische Vereine,Verbände oder engagierte Bürgerinitiativen, wie die „Altstadtfreunde von Nürnberg“,“Historischer Verein für Mittelfranken oder Frankenbund e.V.-Gruppe Ansbach, auch Stadtheimatpfleger zählen dazu (s.Art.13 DSchG). Auch wenn man mancherorts (wie Dinkelsbühl) meint, ohne einen solchen leben zu können. So hat sich auch durch die Wiedervereinigung der BRD die „Stiftung Deutscher Denkmalschutz“ zu einer segensreichen Einrichtung (170 Stiftungen bringen doch eine ganze Menge Geld) für die Denkmalpflege, nicht nur im Osten entwickelt. Auch der Denkmalbegriff hat sich gewandelt und einem breiten Verständnis sich geöffnet. Das Interesse gilt hierbei nicht mehr nur in erster Linie dem kunsthistorisch bedeutenden Schloss oder einer Kirche als Mittelpunkt im historischen Stadtgefüge. Auch ein schlichtes Bürgerhaus oder ein einfaches bäuerliches Anwesen ebenso wie bauliche Zeugnisse des Handwerks und der Technikgeschichte können Denkmaleigenschaft haben. Hierbei ist entscheidend, ob an ihnen Geschichte exemplarisch deutlich wird. Heute haben wir in Bayern ca. 120.000 Objekte von geschützen Denkmälern. Die Archäologie verweist auf mehr als 45.000 eingetragene Objekte. Im Landkreis Ansbach dürften es etwa noch 3500 sein, mit der Tendenz „abnehmend“.
Fragen zur Denkmalpflege bleiben hier außer Betracht. Statt dessen will ich kurz auf Erfordernisse eingehen, die für weitere Schritte unseres Anliegens zunächst erforderlich sind: Wer den historischen Wert von baulichen Anlagen, also Gebäuden, Gegenständen und ihre Bedeutung erkennen und sie auf Grund dieser Erkenntnisse fachgerecht in Stand setzen will, muss sich mit ihrem geschichtlichen Werdegang befassen. Die geschichtliche Erforschung der Denkmäler bildet deshalb, zusammen mit der Sicherung und Erhaltung des historischen Erbes, einen wichtigen Teilbereich von Denkmalschutz und Denkmalpflege. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Denkmalschutz und Denkmalpflege nur in die Vergangenheit zurückschauen soll. Diese Erfahrung hat man leider manchmal machen müssen, wenn die Kunsthistorie in Euphorie ausartete und der zuständige Referent/in vergaß, dass ja noch eine weitere Nutzung des Objektes durch den Eigentümer vorgesehen werden sollte. Also eine Aufgabe die Geschichte für die Gegenwart zwar anschaulich zu machen, für die Zukunft zu bewahren, aber „die Gegenwart und Realität auch nicht ganz zu vergessen“. In unserem
Falle heißt dies, exakte Aufnahme der vorhandenen Bausubstanz,
Bauforschung und Erstellung eines Nutzungskonzeptes bis hin zur
Kostenermittlung für
die geplante Durchführung der Maßnahme auf der Grundlage
einer gesicherten Finanzierung, die ebenso auch die Kosten eines
künftigen
Bauunterhaltes umfassen muß. Aber darüber werden wohl
der Bürgermeister
und die planenden Architekten Ruhland & Werner zu gegebener
Zeit berichten,wenn die ersten Schritte erfolgt sind. Schlussbetrachtung Sie sehen, wie durch dramatische Entwicklungen in der
Wirtschaft, und damit auch im Sozialgefüge eine Änderung unserer
Umwelt herbeigeführt und unser kulturelles Erbe zu versinken droht.
Der „Denkmalgedanke“ tritt in den Hintergrund. (Siehe auch
die nicht durchgeführte Änderung im Vollzug des Denkmalschutzgesetzes
,und dazu die Eigendegradierung der Denkmalbehörde mit der Devise: „Nicht
verbieten, nur beraten“. Dinkelsbühl und Rothenburg, ein Paradebeispiel
wie sich Politik über selbst gesteckte Ziele einer Gestaltungsverordnung
mit einem Unvermögen in notwendiger Stadtplanung über alles hinwegsetzt
- ohne Not und mit fehlender Sensibilität eines Oberbürgermeisters
für eine ordentliche Stadtbildpflege! Insofern begrüße ich es noch einmal ganz besonders, dass hier die ersten Schritte eingeleitet werden, um ein schützenswertes Bauwerk für die Nachwelt zu erhalten.
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